世界文学全集のためのメモ 32 『雁』 森鷗外
日本語編 11
森鷗外
1862-1922
『雁』
1911-1915
ドイツ語訳
Mori Ōgai, Die Wildgans (übersetzt von Fritz Vogelgsang, Zürich: Manesse Verlag, 2012) 📗
拾漆
お玉の所󠄁へ末造󠄁の來る度數は、時の立つに連󠄀れて少くはならないで、却つて多くなつた。それはこれまでのやうに極まつて晚に來る外に、不規則な時間にちよい/\來るやうになつたのである。なぜさうなつたかと云ふに、女󠄀房󠄁のお常がうるさく附き纏つて、どうかしてくれ、どうかしてくれと云ふので、ふいと逃󠄂げ出して無緣坂へ來るからである。いつも末造󠄁がそんな時、どうもすることはない、これまで通󠄁りにしてゐれば好いのだと云ふと、どうにかしなくてはゐられぬと云つて、里へ歸られぬ事や、子供の手放されぬ事や、自分󠄁の年を取つた事や、詰まり生活狀態の變更に對するあらゆる障碍を並べて口說き立てる。それでも末造󠄁はどうもすることはない、どうもしなくても好いと繰り返󠄁す。そのうちにお常は次󠄁第に腹を立てて來て、手が附けられぬやうになる。そこで飛び出すことになつてゐる。何事も理窟つぽく、數學的󠄁に物を考󠄀へる末造󠄁が爲めには、お常の言つてゐる事が不思議でならない。丁度一方が開け放されて、三方が壁で塞がれてゐる間の、その開け放された戶口を背にして立つてゐて、どちらへも往󠄁かれぬと云つて、悶え苦む人を見るやうな氣がする。戶口は開け放されてゐるではないか。なぜ振り返󠄁つて見ないのだと云ふより外に、その人に對して言ふべき詞はない。お常の身の上はこれまでより樂にこそなつてゐるが、少しも壓制だの窘迫󠄁だの掣肘だのを受󠄀けてはゐない。なるほど無緣坂と云ふものが新に出來たには相違󠄂ない。しかし世間の男のやうに、自分󠄁はその爲めに、女󠄀房󠄁に冷澹になつたとか、苛酷󠄁になつたとか云ふことはない。寧󠄀ろこれまでよりは親󠄀切に、寬大󠄀に取り扱󠄁つてゐる。戶口は依然として開け放されてゐるではないかと思うのである。
無論末造󠄁のかう云ふ考󠄀には、身勝󠄁手が交󠄁つてゐる。なぜと云ふに、物質的󠄁に女󠄀房󠄁に爲向ける事がこれ迄と變らぬにしても、又自分󠄁が女󠄀房󠄁に對する詞や態度が變らぬにしても、お玉と云ふものがゐる今󠄀を、ゐなかつた昔と同じやうに思へと云ふのは、無理な要󠄁求である。お常がために目の內の刺になつてゐるお玉ではないか。それを拔󠄁いて安心させて遣󠄁らうと云ふ意󠄁志が自分󠄁には無いではないか。固よりお常は物事に筋道󠄁を立てて考󠄀へるやうな女󠄀ではないから、そんな事をはつきり意󠄁識してはゐぬが、末造󠄁の謂ふ戶口が依然として開け放されてはゐない。お常が現在の安心や未來の希望󠄂を覗く戶口には、重くろしい、黑い影が落ちてゐるのである。
或る日末造󠄁は喧嘩をして、內をひよいと飛び出した。時刻は午前󠄁十時過󠄁ぎでもあつただらう。直󠄁ぐに無緣坂へ往󠄁かうかとも思つたが、生憎女󠄀中が小󠄀さい子を連󠄀れて、七軒町の通󠄁にゐたので、わざと切通󠄁の方へ拔󠄁けて、どこへ往󠄁くと云ふ氣もなしに、天神町から五軒町へと、忙󠄁がしさうに步いて行つた。折々「糞」「畜生」などと云ふ、いかがはしい單語を口の內でつぶやいてゐるのである。昌平󠄁橋に掛かる時、向うから藝者が來た。どこかお玉に似てゐると思つて、傍を摩󠄁れ違󠄂ふのを好く見れば、顏は雀斑だらけであつた。矢つ張お玉の方が別品だなと思ふと同時に、心に愉󠄁快と滿足とを覺えて、暫く足を橋の上に駐󠄁めて、藝者の後影を見送󠄁つた。多分󠄁買物にでも出たのだらう、雀斑藝者は講󠄁武所󠄁の橫町へ姿󠄁を隱してしまつた。
その頃まだ珍らしい見物になつてゐた眼鏡橋の袂を、柳原の方へ向いてぶらぶら步いて行く。川岸の柳の下に大󠄀きい傘を張つて、其下で十二三の娘にかつぽれを踊らせてゐる男がある。その周󠄀圍にはいつものやうに人が集まつて見てゐる。末造󠄁がちよいと足を駐󠄁めて踊を見てゐると、印半󠄁纏を著た男が打つ附かりさうにして、避󠄁けて行つた。目ざとく振り返󠄁つた末造󠄁と、その男は目を見合せて直󠄁ぐに背中を向けて通󠄁り過󠄁ぎた。「なんだ、目先の見えねえ」とつぶやきながら、末造󠄁は袖に入れてゐた手で懷中を搜󠄁つた。無論何も取られてはゐなかつた。この攫徒は實際目先が見えぬのであつた。なぜと云ふに、末造󠄁は夫婦󠄁喧嘩をした日には、神經が緊張してゐて、不斷氣の附かぬ程󠄁の事にも氣が附く。銳敏な感覺が一層銳敏になつてゐる。攫徒の方ですらうと云ふ意󠄁志が生ずるに先だつて、末造󠄁はそれを感ずる位である。こんな時には自己を抑制することの出來るのを誇つてゐる末造󠄁も、多少その抑制力が弛んでゐる。併し大󠄀抵の人にはそれが分󠄁からない。若し非常に感覺の銳敏な人がゐて、細かに末造󠄁を觀察したら、彼が常より稍能辯になつてゐるのに氣が附くだらう。そして彼の人の世話を燒いたり、人に親󠄀切らしい事を言つたりする言語舉動の間に、どこか慌󠄁ただしいやうな、稍不自然な處のあるのを認󠄁めるだらう。
もう內を飛び出してから餘程󠄁時間が立つたやうに思つて、川岸を跡へ引き返󠄁しつつ懷時計を出して見た。まだやつと十一時である。內を出てから三十分󠄁も立つてはゐぬのである。
末造󠄁は又どこを當ともなしに、淡路町から神保町へ、何か急󠄁な用事でもありさうな樣子をして步いて行く。今󠄀川小󠄀路の少し手前󠄁に御茶漬と云ふ看板を出した家が其頃あつた。二十錢ばかりでお膳を据󠄀ゑて、香の物に茶まで出す。末造󠄁はこの家を知つてゐるので、午を食󠄁べに寄らうかと思つたが、それにはまだ少し早かつた。そこを通󠄁り過󠄁ぎると、右へ𢌞つて爼橋の手前󠄁の廣󠄀い町に出る。この町は今󠄀のやうに駿河臺の下まで廣󠄀々と附いてゐたのではない。殆ど袋町のやうに、今󠄀末造󠄁の來た方角󠄁へ曲がる處で終󠄁つて、それから醫學生が蟲樣突起󠄁と名づけた狹い橫町が、あの山岡鐵舟󠄀の字を柱󠄁に掘り附けた社の前󠄁を通󠄁つてゐた。これは袋町めいた、爼橋の手前󠄁の廣󠄀い町を盲󠄁腸に譬へたものである。
末造󠄁は爼橋を渡つた。右側に飼鳥を賣る店があつて、いろ/\な鳥の賑やかな囀󠄀りが聞える。末造󠄁は今󠄀でも殘つてゐるこの店の前󠄁に立ち留まつて、檐󠄀に高く弔つてある鸚鵡や秦吉了の籠、下に置󠄁き並べてある白鳩や朝󠄁鮮󠄀鳩の籠抔を眺󠄀めて、それから奧の方に幾󠄁段にも積み疊ねてある小󠄀鳥の籠に目を移した。啼くにも飛び𢌞るにも、この小󠄀さい連󠄀中が最󠄀も聲高で最󠄀も活潑であるが、中にも目立つて籠の數が多く、賑やかなのは、明󠄁るい黃いろな外國種のカナリア共であつた。併し猶󠄁好く見てゐるうちに、沈んだ强い色で小󠄀さい體を彩󠄁られてゐる紅雀が末造󠄁の目を引いた。末造󠄁はふいとあれを買つて持つて往󠄁つて、お玉に飼はせて置󠄁いたら、さぞふさはしからうと感じた。そこで餘り賣りたがりもしなささうな樣子をしてゐる爺󠄀いさんに値󠄁を問うて、一つがひの紅雀を買つた。代を拂つてしまつた時、爺󠄀いさんはどうして持つて行くかと問うた。籠に入れて賣るのではないかと云へば、さうでないと云ふ。ようやう籠を一つ賴むやうにして賣つて貰つて、それに紅雀を入れさせた。幾󠄁羽もゐる籠へ、萎びた手をあらあらしく差し込󠄁んで、二羽攫み出して、空󠄁籠に移し入れるのである。それで雌雄が分󠄁かるかと云へば、しぶしぶ「へえ」と返󠄁事をした。
末造󠄁は紅雀の籠を提げて爼橋の方へ引き返󠄁した。こん度は步き方が緩󠄁やかになつて、折々籠を持ち上げては、中の鳥を覗いて見た。喧嘩をして內を飛び出した氣分󠄁が、拭い去つたやうに消󠄁えてしまつて、不斷この男のどこかに潛󠄂んでゐる、優しい心が表面に浮󠄁び出てゐる。籠の中の鳥は、籠の搖れるのを怯れてか、止まり木をしつかり攫んで、羽をすぼめるやうにして、身動きもしない。末造󠄁は覗いて見る度に、早く無緣坂の家に持つて往󠄁つて、窓の所󠄁に弔るして遣󠄁りたいと思つた。
今󠄀川小󠄀路を通󠄁る時、末造󠄁は茶漬屋に寄つて午食󠄁をした。女󠄀中の据󠄀ゑた黑塗の膳の向うに、紅雀の籠を置󠄁いて、目に可哀らしい小󠄀鳥を見、心に可哀らしいお玉の事を思ひつつ、末造󠄁は餘り御馳走󠄀でもない茶漬屋の飯を旨さうに食󠄁つた。(pp. 559-564)
Suezōs Besuche bei Otama wurden mit der Zeit nicht weniger, sondern häufiger. Er kam nämlich nun nicht wie bisher nur jeden Abend, sondern zeigte sich auch zwischendurch immer wieder zu den verschiedensten Zeiten bei ihr. Dies geschah jeweils dann, wenn er vor der hartnäckigen Quengelei seiner Frau, die ihm auf Schritt und Tritt mit der Mahnung in den Ohren lag, dass es so nicht weitergehen könne, auf und davon gelaufen war und in Muenzaka Zuflucht gesucht hatte. Gab Suezō bei solchen Gelegenheiten seiner Frau zu verstehen, dass er durchaus nicht wisse, was anders werden solle, da doch alles in Ordnung sei, und dass sie nur so weitermachen müssten wie bisher, so erwiderte sie ihm, dass sie es so nicht länger aushalte. Dann zählte sie auf, was sie daran hindere, für sich ein neu es Leben zu beginnen: Sie habe kein Elternhaus mehr, in das sie zurückkehren könne; sie dürfe die Kinder nicht verlassen; außerdem sei sie selbst nicht mehr jung. Suezō wiederholte dann seine Behauptung, dass überhaupt nichts getan werden müsse, dass sie alles beim Alten lassen könnten. Im Verlauf solcher Dispute geriet Otsune so in Erregung, dass sie die Hände nicht mehr ruhig auf dem Schoß halten konnte. War es einmal so weit, verließ Suezō das Haus. Für ihn, der es gewohnt war, alles mit mathematischer Logik zu durchdenken, waren Otsunes Worte absurd. Wenn er ihr zuhörte, war ihm zumute, als sähe er in einem Zimmer, das auf drei Seiten von Wänden umschlossen ist, einen Menschen stehen, welcher der vierten Seite, der sperrangelweit offenen Tür, den Rücken zukehrt und verzweifelt ruft: «Ist denn nirgends ein Ausgang?» Man konnte diesem Menschen nur eine Antwort geben: «Steht die Tür denn nicht sperrangelweit offen? Warum drehst du dich nicht um?»
Otsune ging es jetzt besser denn je. Sie konnte so sorglos und unbehindert leben wie nie zuvor. Gewiss, die Sache mit Muenzaka war etwas Neues für sie. Aber war er deswegen etwa, wie andere Männer, seiner Frau gegenüber kaltherzig geworden? Hatte er sie viel leicht hart behandelt? Keine Rede. Er war ihr vielmehr nur noch freundlicher, noch großmütiger als sonst begegnet. «Steht die Tür für sie denn nicht immer noch sperrangelweit offen?», fragte sich Suezō.
Seine Überlegungen waren natürlich nicht frei von Egoismus. Er ließ seine Frau zwar keine äußere Benachteiligung spüren, er benahm sich ihr gegenüber genauso wie früher. Dennoch war es eine unbillige Zumutung von ihm, wenn er erwartete, dass seine Frau zwischen dem Heute, wo es eine Otama gab, und dem Gestern, wo es sie nicht gab, keinen Unterschied mache.
War Otama Otsune etwa kein Dorn im Auge? Dachte er auch nur einen Moment daran, diesen Dorn herauszuziehen, um sie vom Schmerz zu befreien? Otsune war von Natur aus nicht dazu geschaffen, sich mit Hilfe des Verstandes über irgendetwas Klarheit zu verschaffen. Darum war die offen stehende Tür, an die Suezō dachte, für sie überhaupt nicht vorhanden. Ein schwarzer Schatten hatte den Lichtspalt zugedeckt, durch den sie die Vorzeichen eines Lebens ohne Sorge und Angst zu erspähen geglaubt hatte.
Nach einer heftigen Auseinandersetzung lief Suezō eines Tages wieder einmal von zu Hause fort. Es mochte vormittags kurz nach zehn Uhr gewesen sein. Er dachte daran, sofort nach Muenzaka zu gehen, aber da die Magd mit den Kindern denselben Weg einschlug, wich er in eine andere Straße aus und lief, obwohl er kein bestimmtes Ziel hatte, mit schnellen Schritten, als hätte er es eilig, in Richtung Kiridōshi. Ab und zu murmelte er ein paar Schimpfworte vor sich hin.
Als er zur Shōheibashi, der «Friedensbrücke», gelangte, kam ihm dort eine Geisha entgegen. Es schien ihm, als besäße sie eine gewisse Ähnlichkeit mit Otama. Doch wie sie an ihm vorbeiging, sah er, dass ihr Gesicht von Sommersprossen übersät war. «Otama ist doch eine noch schönere Frau», dachte er. Dabei fühlte er Freude und Zufriedenheit in seinem Herzen aufsteigen. Er hielt einen Augenblick auf der Brücke inne und schaute der Geisha nach. «Sicherlich geht sie zum Einkaufen», sagte er sich, während er ihre Gestalt um eine Ecke entschwinden sah.
Nachdem er auch die steinerne Meganebashi, die damals eine sensationelle Neuheit war, überschritten hatte, schlenderte er nach Yanagihara. Unter einer Weide am Flussufer war ein großer Schirm aufgespannt. Darunter stand ein Mann, der den Takt zu einem Kappore schlug, einem raschen ländlichen Tanz, den ein etwa zwölf- oder dreizehnjähriges Mädchen vorführte. Um sie herum hatte sich wie gewöhnlich ein Kreis von Schaulustigen gebildet. Als Suezō ein Weilchen stehen blieb, stieß plötzlich ein Mann gegen ihn und wich rasch aus. Suezō warf einen forschenden Blick nach hinten, und als der andere diesem Blick begegnete, ging er unverzüglich weiter. «Nanu, hat der keine Augen im Kopf?», murmelte Suezō und vergewisserte sich tastend, ob in seinen weiten Ärmeltaschen noch alles an seinem Platz war. Natürlich war nichts gestohlen worden. Der Taschendieb musste wirklich recht wenig Spürsinn besessen haben. An den Tagen, an denen es zu Hause Streit gegeben hatte, waren Suezōs Nerven so gespannt, dass er Dinge wahrnahm, die ihm sonst entgangen wären. Seine reizbare Sensibilität war dann von noch schärferer Wachsamkeit. Noch ehe vonseiten des Diebes auch nur der Wille bestand, ihm die Taschen zu leeren, spürte Suezō dies schon. Doch in solchen Stunden ließ auch bei Suezō, der stolz war auf seine Selbstbeherrschung, das Kontrollvermögen über die eigene Person ein wenig nach. Die meisten Leute hätten davon wohl nichts bemerkt. Aber einem besonders feinfühligen Beobachter wäre es vielleicht nicht entgangen, dass Suezō etwas redseliger war als gewöhnlich. Er hätte wohl auch entdeckt, dass an seinem übertrieben dienstbeflissenen, von Höflichkeit überströmenden Gebaren etwas Fahriges, Unnatürliches war.
Suezō sagte sich, dass wohl schon ziemlich viel Zeit verstrichen sein musste, seitdem er von zu Hause fortgerannt war. Doch als er am Fluss entlang denselben Weg, den er gekommen war, zurückging und dabei seine Taschenuhr hervorzog, war es noch nicht ganz elf Uhr. Kaum dreißig Minuten waren vergangen, seit er sein Haus verlassen hatte.
Ziellos wie zuvor ging er daraufhin von Awajicho nach Chimbocho, wobei er sich wiederum den Anschein gab, als drängten ihn eilige Geschäfte. Kurz vor der Imagawa-Gasse befand sich zu jener Zeit ein Haus, an dem ein Schild mit der Aufschrift Ochazuke – «Reis mit Tee» – hing. Für nur zwanzig Sen bekam man dort eine ordentliche Portion gekochten Reis, als kleine, würzige Zugabe etwas Eingemachtes und obendrein eine Schale Tee. Suezō kannte das Lokal, daher überlegte er, ob er nicht einkehren und dort zu Mittag essen solle. Dazu war es jedoch noch ein wenig zu früh. Er ging an dem Gasthaus vorbei, bog nach rechts und betrat die breite Straße, die zur Manaidabashi [sic] führt.
Er überquerte die Brücke, und am anderen Ufer erregte ein Laden seine Aufmerksamkeit, in dem Käfigvögel verkauft wurden und aus dem das Zwitschern und Trillern der verschiedensten Vogelarten drang. Suezō blieb stehen und musterte das Geschäft aufmerksam, das auch heute noch dort zu finden ist. Er betrachtete die hoch oben an der Dachtraufe aufgehängten Käfige mit Papageien und Sittichen, guckte in die Bauer der weißen Tauben und der koreanischen Tauben, die darunter auf dem Boden standen, und ließ dann seinen Blick ins Innere des Ladens schweifen, wo in vielen Reihen die Käfige mit Singvögeln aufgestapelt waren. Diese kleinen Gesellen tirilierten am lautesten und flatterten lebhafter umher als ihre größeren Schicksalsgefährten. Besonders die hellgelben, exotischen Kanarienvögel taten sich durch Zahl und Sangeseifer hervor. Aber je länger er hinschaute, desto mehr fühlte sich Suezō von den Bluthänflingen angezogen, die schwermütig in ihrem kleinen, leuchtend gefärbten Federkleid dasaßen. Da kam ihm plötzlich der Gedanke, dass es nicht unpassend wäre, wenn er für Otama einige kaufen und ihr zur Pflege überlassen würde. Er fragte den Alten, dem der Laden gehörte und der nicht den Eindruck machte, als wäre er besonders daran interessiert, etwas zu verkaufen, nach dem Preis und erwarb ein Pärchen. Nachdem Suezō bezahlt hatte, fragte der Alte, wie er die Tiere heimtragen wolle: Suezō entgegnete, ob er sie denn nicht samt dem Käfig verkaufe. Der Alte schüttelte den Kopf. Nach einigem Bitten erreichte Suezō, dass der Händler ihm ein Bauer abtrat. Mit seiner welken Hand fuhr der Alte roh in einen der Käfige hinein, der voller Vögel war, packte zwei Tiere und steckte sie in das leere Bauer. Auf Suezōs Frage, ob er sicher sei, dass es sich um ein Männchen und ein Weibchen handle, antwortete er mit einem mürrischen Ja.
Den Käfig mit den Bluthänflingen in der Hand, lief Suezō zur Manaidabashi zurück. Diesmal war sein Gang ohne Hast, und alle paar Schritte hob er den Käfig empor und schaute zu den Vögeln hinein. Der bittere Nachgeschmack des häuslichen Streits war aus seinem Gemüt verschwunden, war wie weggeblasen, und die sanften Züge seines Wesens, die gewöhnlich unsichtbar blieben, kamen zum Vorschein. Das Schwanken des Käfigs ängstigte die Vögel. Sich an die Sitzstangen klammernd, saßen sie da, die Flügel fest gegen den Leib gepresst, und regten sich nicht. Jedes Mal, wenn Suezō zu ihnen hineinsah, wuchs seine Ungeduld, sodass er kaum den Augenblick erwarten konnte, wo er den Käfig an Otamas Fenster aufhängen würde.
Als er bei der Imagawa-Gasse zu dem Gasthaus kam, an dem er vorher vorbeigegangen war, kehrte er ein, um dort zu Mittag zu essen. Den Käfig mit den Bluthänflingen platzierte er sich gegenüber, neben das schwarz lackierte Esstischchen, welches das Serviermädchen vor ihn hinstellte. Und während er den hübschen, zierlichen Vögeln zuschaute, war er mit seinem Herzen unentwegt bei der anmutigen Otama und verspeiste das recht bescheidene Mahl mit innigen Behagen. (S. 139-147)